Co-Authored by Prof. Dr. Nadine Kammerlander and Tristan Kerstiens, WHU – Otto Beisheim School of Management

Seit mehreren Jahren gehen wir mit dem AlixPartners Aufsichtsrats-Radar zusammen mit Aufsichtsräten der Frage nach, wie Vorstände und Geschäftsführer mit ihren Boards zusammenarbeiten sollten.

Der AlixPartners Aufsichtsrats-Radar 2022 beleuchtet das Thema nun von der anderen Seite: Wir haben 100 Vorstände befragt und die Ergebnisse mit Aufsichtsräten gespiegelt. Die Befragung zeigt:

Im disruptiven Marktumfeld ist eine breitere Rolle des Aufsichtsrats als Sparringspartner essenziell.

Bisher etablierte Prozesse und eine aus der originären Kontrollfunktion entwickelte Aufsichtsratsarbeit reichen nicht aus, um das Potenzial wirksamer Aufsichtsratsarbeit voll zu nutzen.

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Schneller, informeller, direkter – Disruption verändert die Zusammenarbeit zwischen Vorständen und Aufsichtsräten

Laut Studie wünschen sich 81 Prozent der Vorstände einen aktiven Aufsichtsrat als Sparringspartner und setzen auf informellen Austausch.

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Vorstände setzen bei Aufsichtsräten vor allem auf Branchenkenntnis

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Vorstände sehen Branchenexpertise als wichtigste Kompetenz für Aufsichtsräte (84 Prozent), gefolgt von finanzwirtschaftlicher Kompetenz (80 Prozent) sowie persönlichem Netzwerk (50 Prozent).

Nur 30 Prozent der Vorstände sagen, dass sich der Aufsichtsrat primär um seine Kontrollfunktion kümmern muss

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Bei aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung, ESG und Cyberrisiko muss laut Vorständen die Expertise und damit Verantwortung eher beim Management liegen. Aufsichtsräte sehen vor allem Digitalthemen jedoch als zentrales Thema, bei dem sie Antreiber und Impulsgeber sind.

RICHT HERUNTERLADEN

Unterschiedliche Perspektiven zur idealen Zusammensetzung der Aufsichtsräte

Eine diverse Zusammensetzung des Boards ist nur für 50 Prozent der Vorstände ein wichtiges Kriterium.

Aufsichtsräte hingegen bewerten eine internationale, funktionale und von der Erfahrung her breite Zusammensetzung als sehr wichtig.

Der richtige Kompetenzmix wird in disruptiven Zeiten noch wichtiger. Bei der Besetzung der Aufsichtsräte dürfen jedoch auch Faktoren wie Empathie, Cultural Fit, Unabhängigkeit und Durchsetzungsfähigkeit nicht vergessen werden, um die Balance von formaler Kontrolle und informellem Sparring für das Unternehmen individuell zu optimieren", kommentiert Andreas Rüter.

VERWALTUNGSRATSARBEIT IN DER SCHWEIZ

Mehr Verantwortung, mehr Reibung, Fokus auf visionäre Strategien

Erstmals bezieht der AlixPartners Aufsichtsrats-Radar Verwaltungsräte in der Schweiz mit ein. Wie in Deutschland und Österreich wurden dafür auch in der Schweiz Geschäftsleitende befragt. Die Antworten flossen in die Gesamtstudie mit ein. Angesichts der rechtlich abweichenden Ausgestaltung der Rolle des Verwaltungsrats in der Schweiz gegenüber dem Aufsichtsrat in Deutschland sind sie jedoch auch für sich interessant.

BERICHT HERUNTERLADEN

Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der WHU – Otto Beisheim School of Management als akademischem Partner.

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