Australia: Subclass 400 visas - restrictions by the Australian government
The Australian government has restricted the regulations for subclass 400 visas. Recently, caseworkers will now scrutinize applications more closely if the length of stay exceeds three months within a given 12-month period.
While the Subclass 400 visa allows a stay of up to six months, under the new changes the holder will only be expected to stay in the country for three months or less unless a convincing business case can be made. However, if the applicant has previously held a subclass 400 visa in any twelve-month period and applies for another subclass 400 visa, the authorities may consider granting the remaining balance of the normal three-month period of stay.
In addition, the relevant officers will scrutinize applications from people from countries with a significant pay gap with Australia. When considering whether a company is seeking to use the Subclass 400 program for low-paid replacement workers, officials may examine the company's history, particularly the number and type of recent applications made, and consider the same company's other applications for the same purpose.
The new subclass 400 visa guidelines also highlight that employers who wish to use the subclass 400 visa to facilitate the entry of low-skilled foreign workers should instead use the Temporary Skill Shortage subclass 482 (TSS 482) program under the Labor Agreement Stream.
This will ensure that the Australian labor market and wage conditions are maintained and the risk of exploitation is reduced. If a senior executive of a multinational company needs to travel to Australia at short notice to carry out ongoing work and there is evidence that the individual has applied for or been nominated for a TSS 482 visa, employers may consider making a subsequent application for a subclass 400 visa under the Australian interest stream to allow the individual to enter Australia before the TSS 482 visa is finalized. Under this process, applicants must demonstrate that they have an urgent need to enter Australia. They must demonstrate that the position and the nature of the organization are so senior that Australia's interest is likely to be prejudiced if the position is not filled.
Australien: Visa der Unterklasse 400 - Einschränkungen durch die australische Regierung
Die australische Regierung hat die Regelungen für die Visa Unterklasse 400 eingeschränkt. Seit neuestem werden die Sachbearbeiter jetzt die Anträge genauer prüfen, wenn die Aufenthaltsdauer innerhalb eines bestimmten 12-MonatsZeitraums drei Monate überschreitet.
Während das Visum der Unterklasse 400 einen Aufenthalt von bis zu sechs Monaten erlaubt, wird nach den neuen Änderungen erwartet, dass sich der Inhaber nur drei Monate oder weniger im Land aufhält, es sei denn, es kann ein überzeugendes Geschäftsszenario nachgewiesen werden. Wenn der Antragsteller jedoch zuvor ein Visum der Unterklasse 400 in einem beliebigen Zwölfmonatszeitraum besessen hat und ein weiteres Visum der Unterklasse 400 beantragt, können die Behörden erwägen, den verbleibenden Rest der normalen Aufenthaltsdauer von drei Monaten zu gewähren.
Zudem werden die zuständigen Sachbearbeiter Anträge von Personen aus Ländern, die ein erhebliches Lohngefälle zu Australien aufweisen, genauer prüfen. Bei der Prüfung, ob ein Unternehmen versucht, das Programm der Unterklasse 400 für niedrig bezahlte Ersatzarbeitskräfte zu nutzen, können die Behörden die Vorgeschichte des Unternehmens untersuchen, insbesondere die Anzahl und Art der in letzter Zeit gestellten Anträge, und die anderen Anträge desselben Unternehmens für denselben Zweck berücksichtigen.
In den neuen Leitlinien zur Visa Unterklasse 400 wird auch hervorgehoben, dass Arbeitgeber, welche das Visum der Unterklasse 400 dazu nutzen möchten, um die Einreise von gering qualifizierten ausländischen Arbeitnehmern zu erleichtern, stattdessen das Programm für vorübergehenden Fachkräftemangel (Temporary Skill Shortage subclass 482, TSS 482) im Rahmen des Labour Agreement Stream nutzen sollten.
Dadurch wird sichergestellt, dass der australische Arbeitsmarkt und die Lohnbedingungen aufrechterhalten werden und das Risiko der Ausbeutung verringert wird. Wenn ein leitender Angestellter eines multinationalen Unternehmens kurzfristig nach Australien reisen muss, um eine laufende Arbeit zu auszuführen und es gibt Beweise dafür, dass die Person einen Antrag auf ein TSS 482-Visum gestellt hat oder für ein TSS 482-Visum nominiert wurde, können Arbeitgeber in Erwägung ziehen, einen nachfolgenden Antrag auf ein Visum der Unterklasse 400 im Rahmen des australischen Interessenstroms zu stellen, um der Person die Einreise nach Australien zu ermöglichen, bevor das TSS 482-Visum fertiggestellt ist. Bei diesem Verfahren müssen die Antragsteller nachweisen, dass sie dringend nach Australien einreisen müssen. Sie müssen nachweisen, dass die Position und die Art der Organisation so hochrangig sind, dass Australiens Interesse wahrscheinlich beeinträchtigt wird, wenn die Stelle nicht besetzt wird.
Canada: Introduction of new measures by the Canadian government to control or reduce the number of temporary immigrants in relation to the total population
The Canadian government has recently announced additional measures to control the number of temporary immigrants
The most important points:
Immigration, Refugees and Citizenship Canada is introducing new measures for several temporary residence programs, including:
- Additional restrictions on work permit eligibility for spouses of foreign workers in management or professional occupations or in labour shortage sectors under the International Mobility Program and the Temporary Foreign Worker Program.
- For 2025, the cap on the number of international study permits issued will be reduced to 437,000 (a 10% reduction from the 2024 target of 485,000). The cap for 2026 is expected to stabilize and remain at the 2025 level.
- Change in eligibility for a work permit for spouses of Master's students to those whose program lasts at least 16 months.
- As of November 1, post-graduation work permit applications must pass a language test in English or French to be eligible.
Additional information: Earlier this year, Immigration, Refugees and Citizenship Canada announced a plan to reduce the number of temporary residents from 6.5% of Canada's total population to 5% by 2026. Subsequently, a national cap on applications for study permits for 2024 was announced at the end of January to counter the rapid increase in the number of international students in Canada and also to achieve the 5% target by adjusting the number of these applications.
Since then, the government has also already announced further reforms, including raising the cost of living for study permit applications and reforming the international student program to cope with the increase in transient students.
And most importantly for employers, the authorities are now also tightening admission requirements for foreign workers in order to achieve the target of reducing the number of temporary residents to 5% over the next three years.
Conclusion: The Canadian government continues to implement policy updates related to international students and temporary workers to redefine the number of temporary foreign workers. Employers should be aware of these updates and consider them in their strategies and future hiring efforts.
Kanada: Einführung neuer Massnahmen der kanadischen Regierung zur Steuerung bzw. Reduzierung der Anzahl an befristeten Einwanderern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung
Die kanadische Regierung hat aktuell zusätzliche Massnahmen zur Steuerung der Anzahl an befristeten Einwanderer angekündigt.
Die wichtigsten Punkte:
Die kanadische Einwanderungs-, Flüchtlings- und Bürgerrechtsbehörde (Immigration, Refugees and Citizenship Canada) führt neue Massnahmen für mehrere Programme für befristete Aufenthalte ein, darunter:
- Zusätzliche Beschränkungen des Anspruchs auf eine Arbeitserlaubnis für Ehegatten ausländischer Arbeitnehmer in Management- oder Fachberufen oder in Sektoren mit Arbeitskräftemangel im Rahmen des «International Mobility Program» und des «Temporary Foreign Worker Program».
- Für das Jahr 2025 wird die Obergrenze für die Zahl der ausgestellten internationalen Studiengenehmigungen auf 437.000 gesenkt (eine Senkung um 10 % gegenüber dem Zielwert von 485.000 für 2024). Die Obergrenze für 2026 wird sich voraussichtlich stabilisieren und auf dem Niveau von 2025 bleiben.
- Änderung des Anspruchs auf eine Arbeitserlaubnis für Ehepartner von Masterstudenten auf diejenigen, deren Programm mindestens 16 Monate dauert.
Ab dem 1. November müssen Antragsteller auf eine Arbeitserlaubnis nach Abschluss des Studiums einen Sprachtest in Englisch oder Französisch bestehen, um in Frage zu kommen.
Zusätzliche Informationen: Bereits zum Anfang dieses Jahres kündigte die kanadische Einwanderungs-, Flüchtlingsund Bürgerrechtsbehörde einen Plan an, um die Zahl der sich vorübergehend in Kanada aufhaltenden Personen von 6,5 % der Gesamtbevölkerung Kanadas bis 2026 auf 5 % zu senken. Anschliessend wurde Ende Januar eine nationale Obergrenze für Anträge auf Studiengenehmigungen für das Jahr 2024 angekündigt, um dem rasanten Anstieg der Zahl internationaler Studenten in Kanada entgegen zu wirken und das Gesamtziel von 5% auch durch die Anpassung der Anzahl dieser Anträge zu erreichen.
Seitdem hat die Regierung auch bereits weitere Reformen angekündigt, darunter die Anhebung der Lebenshaltungskosten für Anträge auf eine Studiengenehmigung und die Reform des internationalen Studentenprogramms, um die Zunahme der vorübergehend aufhältigen Studenten zu bewältigen.
Und was für Arbeitgeber besonders wichtig ist, jetzt verschärfen die Behörden auch die Zulassungsbedingungen für ausländische Arbeitnehmer, um die angestrebte Verringerung der Zahl der befristet Aufenthaltsberechtigten auf 5 % in den nächsten drei Jahren zu erreichen.
Fazit: Die kanadische Regierung führt weiterhin Aktualisierungen der Politik in Bezug auf internationale Studenten und befristet Beschäftigte durch, um die Zahl der befristet beschäftigten Ausländer neu zu bestimmen. Arbeitgeber sollten sich dieser Aktualisierungen bewusst sein und diese bei ihren Strategien und zukünftigen Einstellungsbemühungen berücksichtigen.
UAE: Increase in the permitted length of stay for visa-on-arrival holders for nationals of selected countries
The UAE government has increased the permitted length of stay for visa-on-arrival holders to 90 days for nationals of the following countries: Australia, Brazil, Canada, China, Japan, Singapore, the United Kingdom and the United States.
Most of these nationals were previously allowed a stay of up to 30 days, with the exception of Brazilian nationals who were allowed a stay of 90 days within one year.
Following this initial information on the changes to the length of stay by the authorities, it is unfortunately currently unclear whether the permitted length of stay applies to a single entry, within a period of 180 days or annually. As soon as the UAE authorities announce this information, we will communicate it here
VAE: Erhöhung der zulässigen Aufenthaltsdauer für Inhaber von Visa-on-arrival für Staatsangehörige von ausgewählten Ländern
Die Regierung der VAE hat die zulässige Aufenthaltsdauer für Inhaber von Visa-on-arrival für Staatsangehörige der folgenden Länder auf 90 Tage erhöht: Australien, Brasilien, China, Kanada, Japan, Singapur, das Vereinigte Königreich (UK) und die Vereinigten Staaten (USA).
Den meisten dieser Staatsangehörigen wurde bisher ein Aufenthalt von bis zu 30 Tagen gestattet, mit Ausnahme der brasilianischen Staatsangehörigen, denen ein Aufenthalt von 90 Tagen innerhalb eines Jahres gestattet wurde.
Nach dieser ersten Information zu den Änderungen der Aufenthaltsdauer durch die Behörden besteht aber aktuell leider Unklarheit darüber, ob die zulässige Aufenthaltsdauer für eine einzelne Einreise, innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen oder jährlich gilt.
Sobald die Behörden der VAE diese Angaben bekanntgeben, werden wir die Informationen an dieser Stelle kommunizieren
SERIES - Selected withholding tax topics in Switzerland
Part 4: The relationship between withholding tax and tax returns
FRIEDERIKEV.RUCH, CONVINUS
The withholding tax deducted from earned income can represent the definitive tax burden. This is generally the case if the employee only has a limited tax liability in Switzerland. Limited tax liability as an employee is normally the case if the employee does not have their "main residence" in Switzerland (e.g. cross-border commuters, international weekly residents).
However, there are also situations for employees whose main place of residence is in Switzerland where the withholding tax paid represents the definitive tax burden.
This raises the question of when you can or even have to submit a tax return. The following examples should clarify this.
Case 1 - International weekly resident with main residence in Germany
Sebastian Fischer (German citizen) is married and lives with his family in Stuttgart, Germany. He is a software developer and is employed by Informatik Schweiz AG in Zurich. He has rented a small flat in Zurich and works in Switzerland from Monday to Thursday and travels back to Germany on Thursday evening, so that he can work from his home office on Friday.
He receives a gross annual salary of CHF 200,000. His wife also works and receives a gross annual salary equivalent to CHF 30,000. They also live in their own home.
Does Mr Fischer now have to submit a tax return in Switzerland and can he claim the additional costs?
Mr Fischer cannot submit a tax return in Switzerland because at least 90% of the family income is not earned in Switzerland. Due to his wife's income and the imputed rental value to be taken into account for the house in Germany, the 90 % threshold is not met.
The withholding tax deducted in Switzerland is therefore the definitive tax burden
Due to the fact that he cannot submit a tax return in Switzerland, he cannot, for example, claim an additional pension fund purchase or a payment into a pillar 3a account for tax purposes. From a tax perspective, it is therefore not advisable to make such a purchase or payment.
Case 2 - Residence in Switzerland
Tamara Vincenz (French citizen) is unmarried. She is employed by Automobil AG in Baden (Canton of Aargau). She receives a gross annual salary of CHF 180,000.
Ms Vincenz also lived in Baden at the beginning of the year and then moved to Zurich on 1 December. She was living in Zurich as at 31 December.
She has been living in Switzerland for 2 years and has a B permit.
Does Mrs Vincenz have to file a tax return and where?
Mrs Vincenz must submit a tax return in Zurich, as she is subject to the subsequent ordinary procedure. In most cantons, a tax return must be submitted if the gross annual salary exceeds CHF 120,000 in a calendar year. There are only a few cantons that make an exception to this rule. If you move within Switzerland during the year, the question now arises as to which canton is decisive. It is the canton in which the employee is resident at the end of the calendar year. However, even if withholding tax has been paid in another canton during the year, this will be taken into account when calculating the additional tax burden or tax refund.
The withholding tax deducted is therefore not the definitive tax burden for Mrs Vincenz, but the definitive tax burden is calculated based on the tax return submitted. In this she must declare her worldwide income and assets. It therefore makes a difference in which municipality she lives. In the case of employees for whom the withholding tax represents the definitive tax burden, the municipality of residence is irrelevant, only the canton of residence.
If a person has lived in the city of Zurich for the entire year and has therefore had withholding tax from the canton of Zurich deducted from their salary, they will generally always be subject to an additional tax burden as part of the retrospective assessment.
The reason for this is that the withholding tax rate applied is based on an average municipal tax rate for the Canton of Zurich. However, the municipal tax rate for the city of Zurich is higher than the average tax rate, which means that there is usually always an additional charge. Unfortunately, this is not always pleasing for the employee, as he or she has not usually expected this.
Case 3 - Moving to Switzerland on 1 November
Linus Arigo (Italian national) and is moving from Milan (Italy) to Zug (Switzerland) on 1 November. He is employed by Management AG and receives a basic annual salary of CHF 108,000 (gross). In November, he also receives a relocation allowance of CHF 20,000 (gross) from his employer for the move to Switzerland.
Does Mr Arigo have to file a tax return in Switzerland, or is the withholding tax paid in Switzerland his definitive tax burden?
Mr Arigo must submit a tax return in Switzerland, as all remuneration elements are added together when determining the CHF 120,000 limit. In his case, this results in a total of CHF 128,000 (basic salary and relocation allowance). In the tax return, however, only the period from 1 November to 31 December is taken into account. As part of the tax return, he must also declare his worldwide income for this period as well as his worldwide assets at the end of the year.
If Mr Arigo had not received a relocation allowance, the withholding tax paid would represent his definitive Swiss tax burden.
There is another exception to this, namely if a person has certain assets and additional income, they can also submit a tax return. These values are different in each canton. In the canton of Zurich, the asset limit is CHF 200,000 and the income limit is CHF 2,500.
Conclusion
For these groups of people, the withholding tax regulations are simple in comparison to "normal employees", but there are some secondary aspects, such as social security or work permit requirements, which also need to be taken into account.
SERIE - Ausgewählte Quellensteuerthemen in der Schweiz
Teil 4: Das Verhältnis von Quellensteuer und Steuererklärung
FRIEDERIKEV.RUCH, CONVINUS
Die in Abzug gebrachte Quellensteuer auf dem Erwerbseinkommen kann die definitive Steuerbelastung darstellen. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer lediglich eine beschränkte Steuerpflicht in der Schweiz innehat
Eine beschränkte Steuerpflicht als Arbeitnehmer ist normalerweise dann gegeben, wenn der Arbeitnehmer seinen «Hauptwohnsitz» nicht in der Schweiz innehat (bspw. Grenzgänger, internationale Wochenaufenthalter).
Es gibt allerdings auch Situationen bei Arbeitnehmer mit Hauptwohnsitz in der Schweiz, bei denen die bezahlte Quellensteuer die definitive Steuerbelastung darstellt.
Somit stellt sich die Frage, wann kann bzw. muss man überhaupt eine Steuererklärung einreichen? Die nachfolgenden Beispiele sollen dies verdeutlichen.
Fall 1 – internationaler Wochenaufenthalter mit Hauptwohnsitz in Deutschland
Sebastian Fischer (deutscher Staatsangehöriger) ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Stuttgart, Deutschland. Er ist Softwareentwickler und bei der Informatik Schweiz AG in Zürich angestellt. Er hat eine kleine Wohnung in Zürich angemietet und arbeitet von Montag bis Donnerstag in der Schweiz und fährt am Donnerstagabend zurück nach Deutschland, sodass er am Freitag in seinem Homeoffice arbeitet.
Er erhält einen Bruttojahreslohn von CHF 200'000. Seine Ehefrau arbeitet ebenfalls und erhält einen Bruttojahreslohn von umgerechnet CHF 30'000. Zudem wohnen sie in ihrem eigenen Haus.
Muss Herr Fischer nun in der Schweiz eine Steuererklärung einreichen und kann er die zusätzlichen Kosten geltend machen?
Herr Fischer kann in der Schweiz keine Steuererklärung einreichen, da das Familieneinkommen nicht zu mindestens 90 % in der Schweiz erwirtschaftet ist. Aufgrund des Einkommens seiner Ehefrau sowie dem zu berücksichtigenden Eigenmietwert für das Haus in Deutschland wird die 90 % Hürde nicht genommen. Die in Abzug gebrachte Quellensteuer in der Schweiz ist somit die definitive Steuerbelastung.
Aufgrund dessen, dass er keine Steuererklärung in der Schweiz einreichen kann, kann er bspw. auch einen zusätzlich geleisteten Pensionskasseneinkauf oder eine Einzahlung in ein Säule 3a-Konto steuerlich nicht geltend machen. Aus steuerlicher Sicht wäre daher von einem solchen Einkauf bzw. der Einzahlung abzuraten.
Fall 2 – Wohnsitz in der Schweiz
Tamara Vincenz (französische Staatsangehörige) ist ledig. Sie ist bei der Automobil AG in Baden (Kanton Aargau) angestellt. Sie erhält ein Bruttojahreslohn von CHF 180'000.
Frau Vincenz hat zu Beginn des Jahres ebenfalls in Baden gewohnt und ist dann per 1. Dezember nach Zürich umgezogen. Per 31. Dezember hat sie in Zürich gewohnt.
Sie lebt seit 2 Jahren in der Schweiz und hat eine B-Bewilligung.
Muss Frau Vincenz eine Steuererklärung einreichen und wo?
Frau Vincenz muss eine Steuererklärung in Zürich einreichen, denn sie unterliegt dem nachträglich ordentlichen Verfahren. Bei einem Bruttojahreslohn von über CHF 120'000 in einem Kalenderjahr muss in den meisten Kantonen eine Steuererklärung eingereicht werden. Es gibt nur wenige Kantone, welche hierzu eine Ausnahme bilden. Bei einem Umzug innerhalb der Schweiz während eines Jahres stellt sich nun die Frage, welcher Kanton dafür massgebend ist. Es ist derjenige Kanton, in dem der Arbeitnehmer per Ende des Kalenderjahres seinen Wohnsitz hat. Auch wenn während des Jahres jedoch die Quellensteuer in einem anderen Kanton einbezahlt worden ist, wird diese für die Berechnung der zusätzlichen Steuerbelastung bzw. der Steuerrückerstattung mitberücksichtigt.
Die in Abzug gebrachte Quellensteuer ist somit nicht die definitive Steuerbelastung für Frau Vincenz, sondern die definitive Steuerbelastung berechnet sich basierend auf der eingereichten Steuererklärung. In dieser muss sie ihr weltweites Einkommen und Vermögen angeben. Es macht daher einen Unterschied in welcher Gemeinde sie wohnt. Bei Arbeitnehmern, bei denen die Quellensteuer die definitive Steuerbelastung darstellt, spielt die Wohngemeinde keine Rolle, sondern nur der Wohnsitzkanton.
Wenn eine Person das ganze Jahr über in der Stadt Zürich gewohnt hat und somit vom Lohn die Quellensteuer vom Kanton Zürich in Abzug gebracht worden ist, wird die Person in der Regel immer mit einer zusätzlichen Steuerbelastung im Rahmen der nachträglichen Veranlagung erfahren. Der Grund ist, dass der angewendete Quellensteuertarif auf einem Durschnitts-Gemeindesteuerfuss des Kantons Zürich basiert. Der Gemeindesteuerfuss für die Stadt Zürich liegt jedoch über dem Durschnitts-Steuerfuss, sodass es in der Regel immer zu einer Nachbelastung kommt. Dies ist leider nicht immer erfreulich für den Arbeitnehmer, da er in der Regel auch nicht damit gerechnet hat.
Fall 3 – Zuzug in die Schweiz per 1. November
Linus Arigo (italienischer Staatsangehöriger) und zieht per 1. November von Mailand (Italien) nach Zug (Schweiz) zu. Er ist bei der Management AG angestellt und erhält einen Basisjahreslohn von CHF 108'000 (brutto). Im Monat November erhält er von seinem Arbeitgeber noch zusätzlich für den Umzug in die Schweiz eine Relocation-Allowance von CHF 20'000 (brutto) bezahlt.
Muss Herr Arigo eine Steuererklärung in der Schweiz einreichen, oder ist die bezahlte Quellensteuer in der Schweiz seine definitive Steuerbelastung?
Herr Arigo muss eine Steuererklärung in der Schweiz einreichen, da bei der Ermittlung der CHF 120'000 – Grenze, sämtliche Vergütungselemente addiert werden. In seinem Fall ergibt dies insgesamt CHF 128'000 (Basislohn und Relocation-Allowance). In der Steuererklärung wird allerdings lediglich auf den Zeitraum 1. November bis 31. Dezember abgestellt. Im Rahmen der Steuererklärung muss er ebenfalls sein weltweites Einkommen für diesen Zeitraum sowie das weltweite Vermögen per Ende des Jahres angeben.
Falls Herr Arigo keine Relocation-Allowance erhalten hätte, würde die bezahlte Quellensteuer seine definitive Schweizer Steuerbelastung darstellen.
Es gibt noch eine Ausnahme dazu, nämlich wenn eine Person über gewisse Vermögenswerte und zusätzliche Einkünfte verfügt, dann kann ebenfalls eine Steuererklärung einreichen. In jedem Kanton sind diese Werte unterschiedlich. Im Kanton Zürich ist die Vermögensgrenze bei CHF 200'000 und die Einkommensgrenze bei CHF 2'500.
FAZIT
Die Quellensteuer ist nicht in jedem Fall die definitive Steuerbelastung. Sollte in der Schweiz eine Steuererklärung eingereicht werden müssen, so ist die Wohnsitzgemeinde ebenfalls ein wichtiger Faktor.
SERIE - Ausgewählte Quellensteuerthemen in der Schweiz
- Teil 1: Quellensteuerpflicht auch ohne rechtlichen Arbeitgeber in der Schweiz
- Teil 2: Quellenbesteuerung von Grenzgängern in der Schweiz
- Teil 3: Künstler, Sportler, Referenten und Verwaltungsräte ohne Wohnsitz in der Schweiz
- Teil 4: Das Verhältnis von Quellensteuer und Steuererklärung
- Teil 5: Quellenbesteuerung von verschiedenen Vergütungselementen (Bonuszahlungen, Entsendungszulagen, Mitarbeiterbeteiligungen, Krypto-Auszahlungen) Monats-Special
The content of this article is intended to provide a general guide to the subject matter. Specialist advice should be sought about your specific circumstances.